Malta Halbmarathon 23.02.14

Für den Saisonbeginn suchten wir uns diesmal den Halbmarathon auf Malta aus.

Ich hatte im Oktober sehr preiswert ein Zimmer mit großem Balkon und herrlichem Blick aufs Meer im Sliema Marina Hotel gebucht. Das Hotel liegt direkt am Zielbereich des Laufes und am Abfahrtsort der Busse zum Start nach Mdina. Zur Abholung der Startunterlagen im Einkaufszentrum Tigne Point sind es 500 Meter. Außerdem starten die Hafenrundfahrten, die Hop-On-Hop-Off-Busse und die Fähre nach Valletta direkt vor der Tür.

Wir kamen am 22.02.14 gegen 16:30 Uhr am Hotel an, nachdem wir mit dem X2 Bus vom Flughafen aus bereits eine kleine einstündige Rundfahrt durch verschiedene Orte der Insel erleben durften. Das alles für 1,30 EUR. Die Tageskarte kostet 1,50 EUR – so viel wie in Berlin eine Fahrkarte der Kurzstrecke!

Nach dem Einchecken und nachdem wir die grandiose Aussicht des Zimmers gebührend bewundert hatten, machten wir uns auf zur Startnummernausgabe, die ab 18 Uhr erfolgte. Als wir um 18:10 Uhr dort eintrafen, hatte sich bereits eine 100m lange Schlange gebildet. Es sah dramatischer aus als es war, nach 30 Min. hatten wir die Startnummern, ein Finisher-Shirt und eine Mülltüte für die Wechselsachen.

Der 29. Malta Marathon hatte einen Rekord von 3.600 Anmeldungen, davon 600 Marathonis, 2000 Halbmarathonis und 1000 Walker der Halbmarathon-Strecke. Wobei die Walker das nicht so genau nahmen und durchaus auch mal liefen.

Am nächsten Morgen fuhren die Busse für den Marathon, der um 8h gestartet wurde, um 6:30h ab und für den Halbmarathon, der um 9:20h gestartet wurde, um 7:45h. Das Hotel hatte sich auf die Läufer eingestellt und es gab ab 5:30h Frühstück. Toll! Das haben wir bisher nicht überall erlebt.

Als wir in Mdina ankamen, hatten wir noch eine gute Stunde Zeit bis zum Start. Diese nutzten wir, um einen Bummel durch die schöne alte Stadt, die bis zum Bau Vallettas durch den Ritterorden Hauptstadt Maltas war, zu machen. Es war noch recht kühl und manchmal pfiff der Wind um die Ecken. Wir waren froh, noch lange Sachen anzuhaben. Für den Lauf aber war das Wetter ideal, meist wolkig, nicht viel Wind und geschätzt 15 Grad.

Etwa 20 Min. vor dem Start gaben wir unsere Tüten ab. Diese fanden wir im Ziel auf einem Platz reichlich unsortiert wieder - jeder musste sich seine Tüte selbst suchen. Wertvolles sollte man also lieber nicht in die Tüte tun.

An den recht wenigen Toiletten standen nun lange Schlangen, so dass wir gerade 2 Min. vor dem Start soweit waren. Der Startbereich war sehr unübersichtlich, zwischen parkenden Autos hindurch drängten alle nach vorn. Auch viele Walker hatten sich schön weit vorn platziert. Die Androhung der Disqualifikation hatte offenbar nichts geholfen.

Der erste Kilometer war entsprechend langsam. Bald aber entzerrte sich das Feld und es ging bis zum km 9 immer schön bergab. Das kam mir sehr entgegen, hatte ich doch wegen eines schweren Infektes die fünf letzten Wochen nicht trainieren können.

Die Strecke selbst verläuft auf einer Straße, die in dieser Fahrtrichtung gesperrt war. Das erste Drittel liefen wir durch eine Landschaft mit kleinen Raps-, Kartoffel- und Getreidefeldern, die von Steinmauern oder Kaktushecken als Windschutz eingefasst waren. Ich hatte mir die Landschaft auch mit Mandel-, Zitronen- und Apfelsinenbäumen vorgestellt, aber die gab es nur in den Orten in privaten Gärten und Höfen.

Ab km 8 kamen liefen wir durch Wohn- und Gewerbegebiete. Malta ist ja sehr dicht besiedelt - ein Ort geht in den anderen über, so dass nicht viel Platz für die Natur bleibt. Jetzt kamen auch einige Steigungen und das Laufen wurde für mich schwerer.

Etwa alle 5km gab es Getränkestände, an denen Wasserflaschen ausgegeben wurden. Dazwischen gab es zwei Mal Schwämme, zwei Mal Powerade und einmal Orangenstücke. Alles war - zumindest als ich vorbeikam - reichlich vorhanden.

Es gab auch recht häufig Musik - meist durch Blasorchester, hin- und wieder auch durch Rockbands. Die waren zum Teil richtig gut. Zuschauer standen eher nicht an der Strecke - erst wieder auf den letzten beiden Kilometern.

Bei km 17 ging es noch einmal ziemlich bergab hinunter zum Meer. Leider konnte ich das nicht mehr genießen, auch das Bergablaufen war inzwischen schwer. Die restlichen 4 km verliefen flach auf der Promenade entlang, eigentlich wunderschön mit herrlichem Blick… Hach, wenn das Laufen - oder besser Schleichen - nicht inzwischen so schwer gewesen wäre!

Aber auch dies nahm sein Ende und die roten Fahnen des Zielbereiches kamen nun immer näher. Kurz vor dem Ziel stand Bernd und machte Fotos. Ja, und dann war es geschafft. Mit der Zeit von 2:25:50 bin ich angesichts des fehlenden Trainings recht zufrieden. Bernd - der den Infekt ebenfalls hatte - legte eine Punktlandung in 1:59:58 hin! Super!

Im Ziel suchten wir zuerst nach unseren Wechselsachen-Tüten und machten uns dann schnell auf ins Hotel, um den weiteren Zieleinläufen noch vom Balkon aus zuzuschauen.

Die nächsten zwei Tage nutzten wir noch, um Malta zu besichtigen. Einen Tag waren wir mit dem Hop-On-Hop-Off-Bus unterwegs, den anderen Tag verbrachten wir in Valletta. Das Wetter blieb perfekt, es war sonnig und richtig frühlingshaft.

Die kleine Reise hat uns gut gefallen. Mit einem Direktflug beträgt die Flugzeit nur 2:30h und in Malta selbst kann man alles gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Es gibt Kultur ohne Ende anzuschauen und der Lauf war gut organisiert.

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© berlin-runner Katrin